2022

Wegen der Corona-Pandemie konnten wir das in 2019 gestartete Projekt in Zusammenarbeit mit Schmitz-Lippert Stiftung in den letzten Jahren leider nicht fortsetzen. Umso mehr freuten wir uns, dass wir in diesem Jahr dies wiederaufgenommen haben.

Dabei haben wir uns auf ukrainische Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren in Köln und Umgebung fokussiert. Sie wurden zu einer Führung im Comic-Haus eingeladen und anschließend konnten sie an einem Zeichen-Workshop unter Leitung professioneller KünstlerInnen teilnehmen. Susanne Flimm hat die Führungen sehr interessant und interaktiv gestaltet. Sie nahm Kinder nicht nur auf eine spannende Reise in die Comic-Welt, sondern motivierte sie aktiv mitzumachen, indem sie Fragen gestellt oder nach ihren Ideen gefragt hat. Alle TeilnehmerInnen waren begeistert und haben sich aktiv eingebracht. Ein besonderer Dank gilt auch der Kollegin im Comic-Haus, die hervorragende Dolmetschen-Leistung erbracht hat, um die Führung in der russischen Sprache zu ermöglichen.

Wir haben uns über positive Rückmeldungen mehrerer Mütter sehr gefreut, die uns mitgeteilt haben, dass Kinder begeistert waren. Somit konnten wir mit diesem Angebot dazu beitragen, Kindern aus der Ukraine Neues über die Comic-Helden und ihre Entstehungsgeschichte näherzubringen und hoffentlich sie zu motivieren, mutig zu sein und sich nicht unterkriegen zu lassen.


2019

„Die Autoren der berühmtesten Comic-Figur Superman stammten aus Familien, die damals aus Europa in die USA geflohen sind. Der kreierte Held kam auf die Erde ebenfalls von einem anderen Planet“, erzählt Susanne Flimm von der Lippert-Schmitz Stiftung bei einer Führung im Comic-Haus in Köln. Ihr lauschen 13 Kinder, deren Familien ihre Heimatsländer auch verlassen mussten.

Dieser Gedanke und die Parallele zwischen der Comic-Welt und den Schicksalen von vielen Flüchtlingen hat die Henner Will Stiftung und die Schmitz-Lippert Stiftung  in 2019 auf die Idee gebracht, eine Führung im Comic-Haus für Flüchtlingskinder zu organisieren. Das Ziel des Ausfluges ist zum Einen die Kinder in die spannende Comic-Kultur einzuführen, so dass sie neue interessante Geschichten lernen können, zum Anderen aber die Kinder zu inspirieren und zu motivieren, nach vorne zu schauen und sich nicht entmutigen zu lassen. Die Comic-Helden helfen dabei den Kleinen als Vorbilder, ihr Selbstvertauen zu stärken.

An der Führung haben überwiegend Kinder aus Albanien, Mazedonien, Serbien und dem Iran teilgenommen, die erst seit Kurzem in Deutschland sind. Dementsprechend konnten sie entweder nur ein bisschen oder gar kein Deutsch sprechen. Dies stellte Frau Flimm vor Herausforderung, die sie aber großartig gemeistert hat: Sie hat die Führung in Französisch gemacht, denn einer der Jungen zwar aus Albanien kommt, aber perfekt Französisch spricht. Der kleine Held hat die ganze Führung für seine Landsleute ins Albanische gedolmetscht. Alle ehrenamtlichen Begleiter waren davon schwer beeindruckt. So wird die interkulturelle Verständigung und Zusammenhalt wortwörtlich gelebt.

Alle Kinder haben sehr aufmerksam zugehört und dann mit Begeisterung die Ausstellung im Comic-Haus angeschaut. „Das ist die erste Gruppe, die ohne Handys bei der Führung mitmacht und entsprechend voll und ganz dabei ist“, sagt Susanne Flimm. Und so haben Kinder viel mehr von der Führung mitbekommen und mitgenommen.

In 2020 wollten wir die Führungen weiter anbieten und mit einem Workshop kombinieren, in dem Kinder lernen, selbst ihre Comic-Geschichten zu entwickeln und umzusetzen. Wegen Corona-Pandemie konnten wir dieses Vorhaben in 2020 nicht umsetzen, haben aber fest vor, dieses Projekt fortzusetzen, sobald sich die Situation entspannt hat.